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Sonstiges
Java
Jakarta. 14.6.2006.
So heiss, dass die Klamotten sofort auf der Haut kleben. Wollte den indonesischen Präsidenten mal anrufen, ob er die Heizung nicht mal etwas herunterregeln könne.
Essen, sich begrüssen, grüssen ... also fast alles, macht man mit der rechten,
der reinen Hand, da man sich mit der linken Hand und einer Handdusche nach der Toilettenbenutzung den ... reinigt.
 Es gibt Myriaden von Bajajs, quasi Mofas mit 3 Rädern und einer Haube, die einen für ein paar Tausend Rupien von hier nach da fahren.
Die Abstände, die im Verkehr in Jakarta eingehalten werden, entsprechen nicht unbedingt den in Deutschland gewohnten. Am besten locker weiterunterhalten und nicht so viel aus dem Fahrzeug rausschauen.
Wenn man´s eilig hat und die Stadt ganz zu ist,
nimmt man auch ein "Motor" (Motorrad), da brauch man aber dann einen sehr guten Magen.
 Gegessen wird oft in der Strasse, in den sog. Warungs, kleinen Garküchen, oft mit integrierten Tischen und Stühlen, in denen Padang,
Nasi Goreng, Ayam Goreng, Sate Ayam, Bubur und wer weiss was sonst noch gekocht, gegrillt
oder frittiert wird. Die Sate Spiesse am ersten Abend hätte ich offensichtlich gut überstanden, sagt man, könnte auch schon mal ins Auge gehen, sagt man.
Alkohol wird in den Strassen gar nicht getrunken, da das Land islamisch ist, und Bier z.B. auch ziemlich teuer ist.
 Es gibt natürlich, wie in jeder Metropole, auch ein Zentrum mit riesigen Hauptstrassen und Shopping Malls, die umliegenden Stadtteile jedoch, letztendlich die ganze Stadt, besteht komplett aus Kampungs, Dörfern sozusagen, mit kleinen Strassen, Gassen und teilweise selbst gebauten Häuschen. Warungs ohne Ende, selbstredend.
Eigentlich ist es vorgeschrieben, dass Gäste sofort beim TK (Rukun Tetangga), einer Art Bürgervorstandsperson, vorgestellt, bzw. gemeldet werden. Aber mein Gastgebeber meinte,
dass sich meine Anwesenheit sowieso schon rumgesprochen hätte, sodass der ganze Kampung schon Bescheid wusste.
 Der Kaffee ist mässig, aber das liegt wohl, wie in anderen Entwicklungsländern auch, daran, dass die Leute guten Kaffee nicht bezahlen können und dieser in die reichen Länder exportiert wird.
Die Leute sind sehr Kunst, Theater und Musik interessiert, treffen sich gerne, um ausgiebig zu diskutieren. Abends sieht man öfters mal ein, zwei, drei junge Leute auf der Strasse Gitarre spielen und singen, was sie sehr gerne und ausgiebig tun. Es gibt eine enorme Musikszene, die zu einem grossen Teil aus Coverbands bestehen, die die jeweiligen Stücke teiweise besser als die original Bands spielen.
Durch das Erdbeben ist der Merapi gereizt worden, der als der gefährlichste Vulkan der Welt gilt. Bräche mit voller Kraft aus, was wirklich keiner hofft, könnte Java, die Insel auf der Jakarta liegt, in zwei Teile geteilt werden, und es hätte eine gravierende Auswirkung auf das Weltklima, da durch die Staub- und Aschemengen, die in die Atmosphäre geschleudert würden, die Sonneneinstrahlung erheblich abgeschwächt würde.
Zu den Krankheiten:
Es gibt öfters schon mal Typhus Fälle, Hepatitis ab und an, Lepra auf dem Lande und eher im Osten des Landes.
Ferner in manchen Gegenden natürlich die Malaria, auf manchen Inseln die gefährlichere Tropica Art. Eine besondere Plage ist das Dengue Fieber: Da gibt es einerseits eine harmlosere Variante, die wie eine Grippe verläuft. Aber dann gibt es noch eine Variante, die man die Knochenbrecherkrankheit nennt, von der man sagt, die Schmerzen seien so stark, man würde eine Malaria Tropica oder irgendeine Krankheit liebend gerne bevorzugen. Aber dann gibt es auch noch die dritte und eigentlich gefährlichste Variante, die man erst vor kurzem entdeckte, bei der zwar kaum Schmerzen auftreten, die aber sehr tückisch ist, weil die Thrombozyten im Blut schnell abnehmen, man dieses eben oft zu spät bemerkt, und es dann zum Tod durch innere Blutungen und Fieber kommt.
Aber, wenn man sich einigermassen vernünftig verhält, sich um die eigene Hygiene sorgt, vielleicht nicht in den gammeligsten Warungs isst, und sich gut informiert, ist die Erkrankungsgefahr sehr gering. Letztendlich spielt es ja auch eine grosse Rolle, ob man von vornherein mit einer Panik vor den überall lauernden Erregern reist, oder eben nicht.
Der Hai erkennt sein Opfer am erhöhten Herzschlag.
So, und nun zu meinen Lieblingsspeisen:
Nasi Goreng:
gebratener Reis mit etwas Ei, Frühlingszwiebel etc.
Bami Goreng:
entsprechend, mit Nudeln
Gado Gado:
Salat mit Kartoffeln, Ei, gr. Bohnen, Sojasprossen, Gurke, Tahu (Tofu), Erdnussosse, Kempuh.
Sate:
Fleischspiesse (Huhn, Ziege oder Kaninchen), in Ketjap gewendet, mit Erdnussosse und süssem Ketjap gereicht.
Padang:
Ist im Prinzip ein grosses Buffet, wo es alles gibt.
Nasi Uduk:
Reis, in Kokosmilch gekocht und in Bananenblättern zu Kegeln gerollt, Tempeh, Tahu, Huhn, Innereien, Tintenfisch. Wird gereicht mit zwei Sambel Sorten:
Rotes Sambel und Erdnuss Sambel.
Gorengan:
Ist frittiertes Allerlei (Bananen, Gemüse, Fleisch etc.)
Bala Bala:
frittierte Gemüsebällchen, manchmal mit Krabben.
Bakso:
Fleischbällchensuppe mit versch. Nudelsorten.
Awan:
dunkle Rindfleischsuppe
Lalapau:
Ein leckeres, manchmal frittiertes, Stiehlmus ähnliches Gemüse.
Bubur:
Reisbrei. Wird zum Frühstück gegessen. Entweder salzig, mit Ayam (Huhn), oder süss, mit schwarzem Reis und grünen Sojabohnen
Surabi:
Pfannkuchen aus Reis.
Martabak:
Martabak ist der Overkill schlechthin. Erst wird ein dicker Pfannkuchen gebacken, dann wird Zucker und gesüsste Kondensmilch darüber gegeben, dann nach Geschmack zerkleinerte Nüsse, Rosinen, Bananen, Schokolade, Käse.
Schliesslich kommt ordentlich Margarine drauf und dann wird er in der Hälfte zugeklappt, nochmals mit Margarine bestrichen und in handliche Stücke geschnitten.
Danach kann man sicher einige Monate ohne Nahrungszufuhr auskommen.
Es gibt noch viele viele andere Lieblingsspeisen, die hier aufzuführen aber zu erheblichen Verlangsamungen des Datenverkehrs im Internet führen. Deshalb, und nur deshalb lasse ich davon ab.
Und zwar ungern.
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